Zum ersten Mal nahm Sebastian Nabe an der bayerischen Jugendeinzelmeisterschaft in Bad Kissingen teil.
Sieben Runden wurden in der zweiten Osterferienwoche mit langer Bedenkzeit und Inkrement ausgetragen und die Konkurrenz war schier übermächtig. Sebastian startete mit einer DWZ von 1195 nur als 16. der Setzrangliste unter den 22 Teilnehmern in der Altersklasse U10.
Ein Top-Ten-Platz wäre da sicher schon ein sehr gutes Abschneiden gewesen Nach anfänglichen Startproblemen mit nur einem Sieg aus den ersten drei Runden, lief es wie am Schnürchen und Sebastian holte gleich vier Siege in den restlichen vier Runden. Damit verpasste er mit 5,0 Zählern nur knapp die Pokalränge auf Rang vier hinter Top-Favorit Lining Liu (DWZ 1586) vom SC Dillingen mit 6,0 Punkten, Noa Chansihvili (1446) vom SC Noris Tarrasch mit 5,5 Punkten sowie der zweiten Turnierüberraschung Luis Leja (1157) vom SK Schweinfurt mit ebenfalls 5,0 Punkten, aber der besseren Zweitwertung.
Sebastian Nabe verfehlte damit jedoch haarscharf die Medaillenränge ergatterte damit einen der begehrten drei bayerischen Qualifikationsplätze zur Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft in der U10 in den Pfingstferien in Willingen im Sauerland, da der Sieger bereits für die U8 qualifiziert war. Angesichts der großen Konkurrenz aus dem Süden ist das eine echte Sensation.
Zum Turnierverlauf:
Runde 1 – gegen Oberbayern Lukas Atreyu Merle (DWZ 1419) vom TV Tegernsee – vermeidbare Niederlage mit den schwarzen Steinen. Statt eines Bauerngewinns mit Ablenkung der Deckungsfigur, schlug er einen vergifteten Bauern, der seinem Gegner einen Doppelangriff mit Leichtfigurengewinn ermöglichte. Dies konnte er trotz großem Kampf in der insgesamt 76 Züge dauernden Partie nicht mehr ausgleichen.
Runde 2 – gegen den Oberpfälzer Mark Mätz (792) von den SF Tegernheim gab sich Sebastian mit den weißen Steinen keine Blöße, einen Figurengewinn verschmähte er zunächst, sammelte dann jedoch zügig Bauern ein, so dass er die Partie bereits kurz nach der ersten Zeitkontrolle für sich entschied.
Runde 3 – gegen Maximilian Mitin (1363) von der SG Büchenbach/Roth – ein mittelfränkisches Duell auf Augenhöhe. Es war wieder eine Marathonpartie über 68 Züge. Einen Bauernansturm am Königsflügel unterschätzte Sebastian etwas, so dass er die Qualität (Turm für Springer und Bauern) opfern musste. Die Stellung schien noch ausgeglichen, doch die gedrückte Stellung ermöglichte ihm kaum Gegenspiel, so dass er die Partie aufgeben musste.
Runde 4 – gegen den Niederbayern Lukas Martel (762) vom FC Ergolding gab es nur eine Kurzpartie, in der Sebastian die Entscheidung bereits nach 23 Zügen zu seinen Gunsten mittels großem Materialgewinn herbeiführte. Eine schöne Kombination mit Ausnutzung einer Fesslung und drohender Springergabel führte zu Aufgabe.
Runde 5 – gegen den Oberfranken Jonathan Hewera (1016) vom SV Seubelsdorf gewann Sebastian 32. Zug eine Leichtfigur (Läufer). Das darauffolgende Schwerfigurenendspiel dauerte jedoch noch weitere 42 Züge, ehe das Matt erfolgte.
Runde 6 – gegen den Unterfranken Henry Tan (1210) von der TG Schweinfurt sollte es wesentlich schneller gehen. Einen forschen Angriff seines Gegners konterte Sebastian mit den schwarzen Steinen wiederum mit einem Leichtfigurengewinn durch eine Springergabel. Weitere Materialgewinne folgten so dass Tan bereits nach 23 Zügen resignierte.
Runde 7 – gegen den Münchner Georg Götz (1440) vom MSV Zugzwang, ausgebildet in der Münchner Schachakademie. Sebastian nutzte einen rückständigen Bauern seines Gegenüber zum Zentrumsangriff, gewann diesen dann beim Übergang ins Mittelspiel, forcierte einen Generalabtausch in ein gewonnenes Turmendspiel, dass er souverän zum Sieg führte.
Endtabelle der bayerischen U10 mit Sebastian